23.5.2011 (verpd) Viele Heranwachsende konsumieren in ihrer Freizeit Drogen wie Alkohol und Cannabis. 25 Prozent davon fahren danach mit dem Auto. Dies geht aus einer aktuell veröffentlichten Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hervor, die 2010 in Schulen und bei Tanzveranstaltungen im städtischen und ländlichen Raum durchgeführt wurde.
Noch vor neun Jahren waren Party- und Designerdrogen wie Ecstasy ebenso wie Pilze, LSD oder Kokain bei jungen Leuten weitverbreitet. Im Jahre 2010 lag der Schwerpunkt laut Studie eindeutig bei Alkohol und Cannabis. Von knapp 400 Befragten gaben 99 Prozent an, schon einmal Kontakt mit Alkohol, und 64 Prozent, mit Cannabis gehabt zu haben.
Dummheit und Sorglosigkeit
Fast ein Viertel derjenigen, die einen Drogenkonsum zugaben, bestätigten, dass sie schon einmal unter Drogeneinfluss Auto gefahren sind. Die meisten davon taten dies ihren Angaben zufolge notgedrungen, da sie nach einem geselligem Beisammensein sonst nicht mehr nach Hause oder zu einem anderen Ziel gekommen wären. Jedem vierten jungen Autofahrer war laut der Befragung gar nicht bewusst, dass Drogen im Straßenverkehr verboten sind.
Viele glauben auch, dass nach dem Konsum von Alkohol oder anderen Drogen eine kurze Karenzzeit ausreicht, um wieder fahrtüchtig zu sein. Zudem denken einige, die Drogen konsumieren, nicht an die Konsequenzen beziehungsweise reden sich die rechtlichen Folgen schön und verschleiern die Gefahr. Interessant ist, dass bei den heranwachsenden Beifahrern das Thema „Alkohol- und Drogenkonsum“ wesentlich kritischer angesehen wird, als wenn sie selbst fahren.
Verbesserungen im Nahverkehr erwünscht
Zwar wurden über 90 Prozent der Fahranfänger in der Stadt und 86 Prozent auf dem Land polizeilich kontrolliert, dennoch wurde oftmals der Drogenkonsum nicht entdeckt. Das zeigt, dass selbst Polizeikontrollen nicht abschrecken.
Von den Befragten gaben 69 Prozent an, dass sie sich vor allem auf dem Land einen besseren öffentlichen Nahverkehr wünschen, damit sie das Auto stehen lassen könnten. Über 50 Prozent plädierten für eine kostenlose Bus- oder Bahnbenutzung oder empfahlen härtere Strafen. Mehr als 40 Prozent denken, dass eine bessere Aufklärung in den Schulen sowie vorbeugende Maßnahmen helfen würden.