Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt tut dies für den Ernstfall und erhofft sich Hilfe in der Not. Versicherer stehen dabei oft in der Kritik, weil sie die Leistungen dann nicht zahlen wollen. Dabei liege die häufigste Ursache für das Nichtzahlen von Leistungen bei dem Kunden – über ein Drittel würde nach der Antragstellung einfach nicht mehr reagieren, so eine Studie von Morgen & Morgen.
Leistungen, die nicht gezahlt werden weil die Versicherungen wissen, wonach sie suchen müssen, sind häufige Kritikpunkte. Garantiert nicht ganz unberechtigt. Doch eine Analyse von Morgen & Morgen zeigt für das Bilanzjahr 2013: Die häufigste Ursache nicht bezahlter BU-Leistungen liegt am Kunden selbst! Entweder reagiert er nicht mehr oder verfolgt seinen Antrag nicht weiter.
Ablehnungsgründe haben sich verändert
Zahlen von Morgen&Morgen belegen das. 35,51 Prozent der Kunden verfolgen den Antrag nicht weiter. Zweithäufigste Ursache ist der nicht erreichte BU-Grad von 50 Prozent (31,67 Prozent aller Ablehnungsgründe). In nicht einmal jedem zehnten Fall liefe der Antrag ins Leere, weil die vorvertragliche Anzeigepflicht verletzt wurde (9,37 Prozent) oder ein Betrugsfall vorliege (8,33 Prozent). Ausschluss- oder Verweisungsklauseln fallen hingegen kaum ins Gewicht.
Doch das war nicht immer so: Vor acht Jahren lag noch fast jede vierte Ablehnung an der vorvertraglichen Anzeigepflicht-Verletzung, wie das Versicherungsjournal schreibt. Ausschlussklauseln waren 2005 bei einem Zehntel der Betroffenen der Fall und lag damit fünf Mal so hoch wie heute. Die Anzahl der Betrugsfälle war hingegen zwei Mal rückläufig und schwankte im Betrachtungszeitraum zwischen acht und dreizehn Prozent.