Wenn man den Statistikern trauen darf, wird die deutsche Bevölkerung im Jahr 2060 zu einem großen Teil aus körperlich, oder geistig Pfelgebedürftigen bestehen.
Schon 2050 werden 4,5 Millionen Pfelgebedürftige erwartet. Aber nicht nur zahlenmäßig wird die Pflegeversicherung belastet. Im Jahr 2060 wird allein mit 2,6 Millionen geistigen Pflegefällen gerechnet. Schon jetzt ist eine starke Zunahme der Demenzfälle zu beobachten.
Eine Reform ist also dringend nötig. Sicherlich ist es der Traum eines jeden Politikers, solche Probleme einfach einfach wegzureformieren. Rösslers „Jahr der Pflege“ 2011 war so ein Wunschtraum, aber passiert ist nichts. Auch der Nachfolger Bahr hat bisher keinen Erfolg. Der größte Pflegefall ist die Pflegeversicherung selbst. Die üblichen Lösungen, wie Beitragserhöhungen helfen nicht auf Dauer. Schon deshalb, weil mit steigender Lebenserwartung die Zahl der Pflegefälle zwangsläufig zunehmen wird. Die Beitragszahler in der gesetzlichen Pflegeversicherung werden prozentual dazu weniger. Immer weniger müssen also immer mehr in die gesetzliche Pflegeversicherung einbezahlen. Irgendwann wird die junge Generation den Generationenvertrag kündigen. Schon jetzt ist das Verhältnis zwischen alt und jung zum Zerreisen angespannt. Der Patient Pflegeversicherung ist nur ein weiterer Nagel im Sarg „Generationsvertrag“.
Für die jetzt geplante Umsetzung des neuen Pflegebegriffes werden etwas 3 Milliarden Euro benötigt. Herr Bahr hat aber nur etwa eine Milliarde eingenplant. Wie üblich ist die Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht klar. Aber solange die Menschen in Deutschland damit abfinden, dass Reformen nur bedeuten, mehr Geld in ein krankes System zu pumpen, wird sich nichts ändern. Entweder mehr Geld, oder weniger Leistungen. Das ist die einzige Alternative der Beitragszahler in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Eine wirkliche Reform ist nicht in Sicht.