Wie lange wird es wohl dauern, bis Mütter von vor 1992 geborenen Kindern die so genannte Mütterrente endlich bekommen? Beschlossen ist diese Mütterrente, die es auch für Väter gibt, schon lange.
Wer vor 1992 ein Kind erzogen hat bekommt ein Jahr auf sein Rentenkonto angerechnet. Im Westen gibt es dann 28,61€ und im Osten 26,93€ mehr Rente im Monat. Pro Jahr Rentenbezug macht das schon ein paar hundert Euro aus.
Das Problem ist allerdings, dass die gesetzliche Rentenversicherung mit der Umsetzung dieser Reform schlicht und einfach überfordert ist. Die Zahl der zu überarbeiten Bescheide ist zu hoch. So wird es vermutlich Ende des Jahres sein, wenn alle Mütter und Väter(!)die höhere Rente endlich auf dem Konto haben.
Einen Antrag muss dafür übrigens niemand stellen. Die Rentenversicherung übernimmt diese Neuberechnung automatisch. Genauso wenig muss sich jemand Sorgen machen, wenn er die Rente nicht wie geplant schon am 1. Juli bekommen hat. Wer sein Geld zu spät erhält, bekommt die ausstehenden Beträge rückwirkend nachgezahlt.
Mütterrente für Väter
Auch wenn diese Rente Mütterrente heißt, so gilt sie auch für Väter. Sie steht nämlich dem Elternteil zu, auf dessen Rentenkonto bereits ein Jahr für die Kindererziehung gutgeschrieben wurde. Besonders bei Scheidungskindern ist diese Regelung richtig.
Haben Väter allerdings nach der Scheidung Rentenanwartschaften an ihre Exfrau abgegeben, dann gehen sie leer aus. Es besteht allerdings die Möglichkeit bei einem Familiengericht den Versorgungsausgleich anzufechten. Hier ist eine vorherige Beratung bei einem kompetenten Rechtsanwalt allerdings sehr sinnvoll.
Der Betrug an jüngeren Menschen
Um diese Mütterrente zu finanzieren wurden die Reserven der Rentenkasse gnadenlos geplündert. Nachhaltige Finanzierung ist für Politiker leider ein unbekannter Begriff.
Experten warnen, dass nachfolgende Generationen sehr wahrscheinlich mit deutlich niedrigeren Altersbezügen rechnen müssen. Die Ursache liegt ganz einfach in der Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen Absenkung des Rentenniveaus auf maximal 43 % des Nettolohns bis 2030. Und das ist nur die Bruttorente, von der noch Abgaben zur Steuer und Sozialversicherung abgezogen werden.
Es ist deshalb immens wichtig, sich privat ein paar Euro zur Seite zu legen. Das muss nicht über die zwischenzeitlich ins Gerede gekommene kapitalbildende Lebensversicherung passieren. Gerade in den letzten Jahren sind viele neue und interessante Produkte auf den Markt gekommen.